Bekannt wurde der Alpamayo anlässlich einer internationalen Fotoausstellung, wo er zum schönsten Berg der Welt gekührt wurde. Da ist es kein Wunder, dass dieser "Schönling" unter den Bergsteigern schnell bekannt wurde. Wer diesen Berg besteigen möchte, nimmt einen längeren Anmarsch von 2 Tagen auf sich. Da ist die Überwindung des labyrintartigen und chaotisch zerrissenen Gletschers nicht mit einberechnet, der den Alpamayo umgibt...
Zusammen mit 2 weiteren Bergsteigern aus dem heimischen Alpstein/Schweiz machten wir uns von Caràz aus auf den Weg, den Alpamayo über seinen stark verwächteten Nordgrat zu besteigen. Heutige Expeditionen wählen eher den Durchstieg durch die SW-Wand, da heute die Bedingungen auf dem Nordgrat sehr schwierig sein können.
Den Anmarsch zum Alpamajo habe ich als etwas vom Schönsten in Erinnerung, das ich in dieser Art erlebt habe. Von Caraz (2255m) aus gab es noch ein Stück Fahrweg.
Bald aber mussten die Esel bepackt werden und es ging zu Fuss nach Baños (2800m). Das waren 1981 heisse Quellen
naturbelassen, die gerne von den Indios auf ihrem Weg durch die Berge für ein Bad benutzt wurden. Weiter ging es dem Pfad nach hoch zum kleinen Ort Pampa Wallqayàp (3000m). In der Umgebung
richteten wir unser Zeltlager ein und genossen den weiten Blick über das Rio Santa-Tal und über den parallelen Gebirgszug der Cordillera Negra im untergehenden Sonnenlicht. Der Weiterweg führte
zur traumhaft schönen Laguna Kulliqocha (4625m) mit einem Blick in die wilde Berggruppe Santa Cruz und über eine Bergkrete (ca.5000m) hinab ins abgeschlossene Hochgebirgstal von
Alpamayo.
Von weitem waren die Trassierungen und die wenigen Felder des kleinen Ortes Alpamayo (4200m) zu sehen, der aus 2-3 strohbedeckten Hütten bestand. Wir besuchten die Bewohner um etwas Essen (huevos y patatas) einzukaufen. Die Begegnung mit diesen einfachen Bergbauern ist ein Highlithe in meinem Leben bis heute geblieben...